Ökumenischer Taizé-Chor Lumen cordium
10 Jahre Lumen Cordium - ökumenischer Taizè-Chor Walluf
Donnerstag, 25. Mai 2006 - Himmelfahrt
Während des Imbiss nach dem ökumenischen Gottesdienst in Walluf stellte Pfarrer Ralf Senft zwei Frauen einander vor - Ursula Beul aus der evangelischen und Melanie Wolf aus der katholischen Gemeinde. Zwei ganz unterschiedliche Frauen mit einer gemeinsamen Idee, die sie unabhängig voneinander hatten - sie wollen das Gemeindeleben mit Gebeten und Gesängen aus Taizé bereichern. Melanie ging noch einen Schritt weiter - sie wollte einen Chor gründen, der diese Gebete vorbereitet und die Gebete in den Gemeinden um Mehrstimmigkeit bereichert. Man tauschte sich aus, entwickelte Ideen, verbreitete die Idee im Bekanntenkreis, in den Gemeinden und entschied, dass man es ja mal versuchen könne. Eine erste Probe fand dann nach den Sommerferien statt. Es sollte ein Gebet im November in der Heilandsgemeinde stattfinden. Danach würde man dann sehen, ob und wenn ja, wie es weiter gehen könnte. Nach diesem Gebet - so gut gelungen und ein so schönes Erlebnis für alle - erübrigte sich die Frage.
Seitdem hat sich vieles weiterentwickelt. Der Gesang des Chores wurde erweitert - Solisten aus dem Chor und Instrumentalisten mit Gitarre, E-Piano, Flöte, Geige, Klarinette, Cello - bereichern die Gebete. Viele Gebete wurden vorbereitet -in den Kirchen im Rheingau u.a. in Walluf, Rauenthal, Martinsthal, Hattenheim, Mittelheim, Kloster Eberbach; aber auch über den Rheingau hinaus wie in Gnadenthal, Wiesbaden oder bei den Heilig-Rock-Tagen in Trier.
Wir haben bei unseren Vorhaben immer viel Unterstützung durch die beiden Kirchengemeinden erfahren. Um uns gesanglich weiterzubilden, haben wir bereits drei Mal die Unterstützung einer Gesangslehrerin in Anspruch genommen.
Der Chor ist zu einer Gemeinschaft gewachsen, die aus ca. 15 SängerInnen besteht. Jedes Chormitglied übernimmt Aufgaben, die sich bei der Vorbereitung der Gebete ergeben. Zudem werden die Gebete oft noch von Gastsängerninnen aus einem anderen Chor unterstützt. Die Zusammensetzung des Chores ist nicht statisch - immer mal wieder kommen Interessierte neu hinzu. Andere scheiden aus verschiedenen Gründen wieder aus.
Gesungen werden Taizé-Lieder, die eine ganz besondere Atmosphäre hervorrufen: „Mit Gesängen beten ist eine wesentliche Form der Gottsuche. Kurze, stets wiederholte Gesänge schaffen eine Atmosphäre, in der man beten kann“ (Presses de Taizé). Im Vordergrund steht dabei nicht ausschließlich die Probenarbeit wie z. B. bei einem konzertanten Chor, auch wenn Stimmbildung oder sängerische Aspekte immer einfließen. Vielmehr wollen wir auch während des Probens diese Gebetsstimmung genießen, zeitweise in Meditation versinken und so das „Licht des Herzens“ (Lumen Cordium) erfahren.
Um Gesänge intensiv zu proben, aber auch um Zeit gemeinsam zu verbringen und sich noch besser kennenzulernen, gibt es das Chorwochenende - in diesem besonderen Jahr fahren wir nach Taizé.
Singend beten - betend singen - seit 10 Jahren treffen wir uns, Gesänge zu meditieren, um das Lied als Gebet zu erschließen. Jede Probe wird mit dem singenden Beten von zwei oder drei Gesängen und einer kurzen Stille beendet.
Und wer jetzt Lust am Singen und Beten verspürt hat, der soll doch einfach mal bei uns reinschauen. Chorproben finden dienstags ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Evangelischen Heilandsgemeinde, Schöne Aussicht 10 (hinter der Heilandskirche) in Niederwalluf statt. Für Fragen stehen auch Melanie Wolf oder Ursula Beul (06123-972755) zur Verfügung. Wir freuen uns über jede neue Sängerin oder jeden neuen Sänger. Chorerfahrung ist nicht unbedingt erforderlich, wenn die Fähigkeit einigermaßen sicher zu singen vorhanden ist.
Wir freuen uns auf die nächsten 10 Jahre!
Bilder und Text: Melanie Wolf